Mehrere Jahrzehnte lang war der Patientenalltag eintönig. Die Abteilungen waren geschlossen und die Patienten kamen nur für landwirtschaftliche Arbeiten nach draussen.
Die Unkenntnis der Mechanismen der psychischen Krankheiten und das Fehlen wirksamer Behandlungen führten das Personal dazu, lärmige Patienten zu isolieren und auf die gefährlichsten Patienten Zwangsmassnahmen anzuwenden.
Die Institution bot den Patienten ein paar Beschäftigungen an, die in den 1950er-Jahren in ihrem Reglement festgehalten wurden: «Ablenkung und intellektuelle Beschäftigung wie Lesen, Schreiben und Kunst werden in Art und Umfang vom Ärztlichen Direktor verordnet.» Musik, therapeutische Bäder und die Arbeit in der Wäscherei, auf dem Bauernhof, im Haushaltsdienst, auf dem Feld oder auf der Alp gaben im Patientenalltag den Takt an.
Dies änderte sich mit dem Aufkommen neuer Medikamentenklassen. Dr. Maurice Remy schrieb 1955: «Die Kranken konnten viel freier nach draussen – was die Bevölkerung in Staunen versetzte, weil sie nicht daran gewohnt war, ‹Geisteskranke› alleine oder in Gruppen spazieren zu sehen. (…) So fanden viele Beschäftigungen Einzug in das Spitalleben, das früher ohne jede Annehmlichkeit war, und auch Sport nahm im Spitalleben seinen Platz ein.»